Auf dieser Seite finden Sie fast 400 Wohnsiedlungen aus Deutschland! 


Vorwiegend handelt es sich um Großwohnsiedlungen mit mehr als 1.000 Wohnungen (= Wohneinheiten im jeweiligen Planungsbereich). Aber es befinden sich auch ein paar kleinere Gebiete mit wirklich sehenswerten Objekten in der Sammlung.


Wie es zu diesem ungewöhnlichen Projekt gekommen ist, erfahren Sie im Unterpunkt Info & Kontakt. Ansonsten folgt anschließend eine Bundeslandübersicht und Sie können dann alle bisher von mir fotografierten Siedlungen einsehen. In einer Übersichtsliste   führe ich alle bisher von mir aufgefundenen gesamtdeutschen Großwohnsiedlungen auf und Sie finden die Nachweise zu den Daten.


Ich wünsche Ihnen nun viele interessante Einblicke in den Wohnungsbau und die vielseitigen Ausführungen der unterschiedlichen Jahrzehnte!

                                    Tobias Nagel

Neu auf machmaplazda.com:


Reutlingen und Nürnberg (Norikus)


Mit einen Klick auf das jeweilige Bundesland gelangen Sie zu einer Übersicht der dort bereits fotografierten Siedlungen:
Wenn Sie nicht sofort wissen, mit welchen Bundesland oder gar welcher Stadt Sie beginnen möchten, nachfolgend ein paar Tipps. Es geht allerdings nicht um "größer", "höher" oder andere Superlativen, sondern um die Besonderheiten. 
Zum Beispiel: Wissen Sie warum Bremen eine "Ausnahme" darstellt? Oder warum Salzgitter architektonisch interessant ist und Ihnen die "Neue Stadt Wulfen" eher unbekannt ist? Schauen sie mal...

Tipp Nr. 1: Bremen

Das kleinste Bundesland Bremen (mit Bremerhaven) ist nicht nur wegen seiner Größe und der Insellage eine Besonderheit, sondern auch wegen seiner Bauhistorie. Charakteristisch für Bremen ist das "Bremer Haus", welches im Kernbereich der Stadt beim Wiederaufbau oft neu aufgegriffen wurde (siehe: 'Bremer Westen').

Aufgrund der 40 Kilometer langen Stadtausdehnung entlang der Weser wurden neue Wohnsiedlungen vor allem in der „gefühlten Peripherie“ angeordnet (u.a der Streifen 'Neue Vahr' bis 'Tenever'). Das rasante Wachstum der Siedlungen begründet sich nicht nur damit, dass bereits Mitte der 1950er-Jahre wieder das Einwohnerniveau aus der Vorkriegszeit erreicht wurde, sondern auch aufgrund der Prognosen von bis zu 800.000 Einwohnern in den 1980er-Jahren.

Diese Entwicklung war völlig neu, da in Bremen der Schwerpunkt sehr lange auf dem Handel lag - und nicht in der Industrie. Somit blieb die Stadt bis dahin frei von "Mietskasernen" wie in anderen Großstädten (Berlin, Hamburg, Ruhrgebiet) und es wurde vorwiegend das „Bremer Haus“ errichtet.

Weiteres Merkmal einer ungewöhnlichen Entwicklung von Bremen ist, dass die Stadt zwecks Seehafenanbindung unter US-Amerikanischer Verwaltung stand (Niedersachsen war britisch verwaltet) und entsprechend architektonisch geprägt wurde (auch der eigene Rundfunk mit Radio Bremen und der Bundesland-Status hängen hiermit zusammen).

Tipp Nr. 2: Suhl (Thüringen)

Suhl hatte zu dem Zeitpunkt, als die Stadt zur DDR-Bezirkshauptstadt und der Gründung des Bezirkes Suhl kam, etwa 25.000 Einwohner. Die Gründe, weshalb ein so kleiner Bezirk (auf die Einwohnerzahl bezogen) entstand, ist u.a. die Zuständigkeit für spezielle Industriezweige (hier: Bergbau) und auch die Grenzsicherung. Zwar gab es in dem Bezirk größere und auch bedeutendere Städte, doch Suhl war von Beginn an eher industriell und nicht verwaltungstechnisch geprägt. 

Die Stadt wuchs bis 1989 auf 56.000 Einwohner und entsprechend wurde Suhl „sozialistisch“ umgebaut oder viel mehr „neu“ gebaut: repräsentative Gebäude, modernes Stadtzentrum, Infrastruktur, Veranstaltungszentrum. Alles musste einer Bezirkshauptstadt „würdig“ sein und so veränderte sich in den Jahrzehnten das Stadtbild.

Im Jahr 2015 war die Stadt auf 34.000 Einwohner geschrumpft (vor allem der Ortsteil mit dem Plattenbaugebiet  Nord ist am stärksten getroffen), Industriebetriebe sind zusammengebrochen, die Menschen sind weggegangen und als neutraler, städtebaulicher Betrachter wurde Suhl nach der Umgestaltung in den 1960er-Jahren nach 1990 erneut „zerstört“.

Denn: Zwei Shopping-Center-Komplexe dominieren den Bereich um Herrenteich, Stadthalle (heute Congresszentrum) und Waffenmuseum. Das höchste Wohngebäude mit 88m (bzw. Ehemals, da bei der Sanierung „eingekürzt“) wurde mit einer Spiegelfassade verkleidet und ist heute ein Hotel - die weiteren Wohnhochhäuser wurden saniert und wirken mehr (als vermutlich) früher wie farbklecksige Fremdkörper.

Letztendlich ist die neu gestaltete Stadt Suhl aber bis heute ein beeindruckendes Beispiel für den Städtebau in der DDR - am besten hinfahren und sich selber davon überzeugen!

Tipp Nr. 3: Neue Stadt Wulfen (Nordrhein-Westfalen)

Unter dem Begriff "Neue Stadt Wulfen" wurde in den 1960er- und 1970er-Jahren eine Planstadt nördlich des Ruhrgebiets (teilweise) errichtet. Ziel war die Schaffung einer Stadt für Bergbauarbeiter unter Einbezug des historischen Kerns von Wulfen.

Da die Erwartungen zur Steinkohleförderung und den damit verbundenen Arbeitsplätzen nicht erfüllt wurden (prognostiziert waren 8.000 Arbeitnehmer, später weniger als 500), entstanden nur die östlichen Teile der Stadt. Die geplante Doppelschacht-anlage wurde zudem nie im geplanten Umfang errichtet (Abteufbeginn war 1958). Anstelle der bei Baubeginn 1963 bis zu 60.000 erwarteten Einwohner (die Prognosen wurden in den 1970er-Jahren auf 20.000 korrigiert, da nur eine Schachtanlage entstand), leben in der Siedlung mit Stand 2016 nur gut 8.000 Einwohner.

Nachfolgend können Sie mehrere Dateien im Format PDF einsehen: Für jedes Bundesland gibt es eine eigene Auflistung aller bisher von mir ausfindig gemachten Großwohnsiedlungen (= mindestens 1.000 Wohneinheiten). Alle Datensätze werden laufend aktualisiert:

Sämtliche Quellen und Literaturangaben zu den recherchierten Siedlungen finden Sie in der nachfolgenden Tabelle im PDF-Format. In allen Listen befinden sich entsprechende Hinweise wie z. B. "NI42" und führen somit zu dieser Liste.

Hierzu eine kleine Lesehilfe: Das Kürzel "NI42" verweist auf das Buch "Aufbau West Aufbau Ost - Die Planstädte Wolfsburg und Eisenhüttenstadt in der Nachkriegszeit" vom Autor "Beier et Al." (= Beier und weitere Autoren) aus dem Jahr 1997, erschienen im "Verlag Gerd Hatje". Bei persönlichen Mitteilungen (Briefe, E-Mails) und auch bei Internetquellen wird ergänzend das Aufrufdatum angezeigt.


Informationen zu diese Seite


Bereits seit dem Jahr 2005 gibt es die Seite machmaplazda.com und somit eine der sicherlich umfassendsten Sammlungen zum Thema Großwohnsiedlungsbau in Deutschland!

Die Suche nach Informationen, die Aufnahme der Fotos und auch alle vorbereitenden Arbeiten zu den Fototouren finden in der Freizeit statt. Es wird also von einer einzigen Person viel Zeit und Mühe investiert. Aber warum? 

Das Thema Städte- und Siedlungsbau ist gerade in Deutschland sehr interessant und facettenreich!

Ohne groß ins Detail zu gehen (denn hierfür gibt es genügend Fachbücher): Allein in Westdeutschland waren nach dem 2. Weltkrieg 22 Prozent des Wohnraums komplett zerstört. Diese bedeutete, dass 1950 auf 15 Millionen Haushalte insgesamt nur 9,5 Millionen Wohnungen kamen! Nun war nicht nur mit der Zerstörung der Wohngebäude begründet, sondern auch in den schier endlosen Flüchtlingsströmen aus den Ostgebieten und der DDR. 

Und das war bis hierhin nur die westdeutsche Seite – es gab da ja auch noch den Osten mit ähnlichen Problemen!

Folglich wurde viel gebaut, geplant, geforscht und sich vor allem gedacht: "Wie sieht die Stadt von morgen aus, in der wir gut leben können?" Was hier alles entwickelt und sich erdacht wurde, ist mehr als beeindruckend. Allein die Tatsache, dass alles mit einem Ziegelstein beginnt (1950er-Jahre) und mit fertig gegossenen Betonteilen "endet". 

Und genau dieses versuche ich mit dieser Homepage, mit diesem Projekt einzufangen und zu präsentieren. 

Und wenn Sie jetzt doch noch mehr erfahren möchten, zum Beispiel zu den unterschiedlichen Bautypen in Ost und West oder noch mehr Details zum meinem Beweggründen, dann sind Sie zum weiterlesen herzlichst eingeladen...
Hier folgt in Kürze mehr!
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